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RSV Prophylaxe für Säuglinge

  • Gisela Weigt
  • 14. Okt. 2024
  • 1 Min. Lesezeit

Seit September 2024 gilt die Empfehlung der STIKO für alle Säuglinge unter 6 Monaten, die passive Immunisierung (Gabe von Antikörpern) gegen das RS-Virus zur Saison durchzuführen. 


Infektionen mit dem RS-Virus verursachen schwere Atemwegserkrankungen bei Säuglingen, welche der Grund für eine stationäre Einweisung sein können.

Durch die Passiv-Immunisierung werden schwere Atemwegserkrankungen verhindert und damit die Notwendigkeit stationärer Aufnahmen und intensivmedizinischer Maßnahmen sowie tödliche Verläufe reduziert.


Alle Säuglinge, welche zwischen April und September geboren werden, sollen die passive Immunisierung vor Beginn der 1. RSV-Saison erhalten (September-November).

Liegt der Geburtstermin zwischen Oktober und März, soll die passive Immunisierung mit Beyfortus möglichst zeitnah nach der Geburt erhalten (direkt in der  Neugeborenen-Erstuntersuchung oder bei der U2). Andernfalls sollte die Gabe schnellstmöglich nachgeholt werden. Ein Abstand zu anderen Standardimpfungen ist nicht erforderlich.

Bei chronisch kranken Kindern mit besonderen Risikofaktoren für einen schweren RSV-Verlauf kann auch außerhalb der genannten Empfehlungen die RSV-Immunisierung sinnvoll sein. Solche Risikofaktoren sind zum Beispiel: Frühgeburt, Herzfehler, Trisomie 21, Immundefekte und Bronchopulmonale Dysplasie. Diese Kinder können im Rahmen von Einzelfall-Entscheidungen Anträge bei der Krankenkasse stellen.

Für wen die RSV-Prophylaxe bisher nicht empfohlen ist:


Ist bereits eine RSV-Infektion durchgemacht worden, wurde von dem kind bereits eine Immunität entwickelt, es würde von der Passiv-Immunisierung nicht mehr profitieren. Damit fallen alle Säuglinge, welche vor April geboren sind, nicht unter die STIKO Empfehlung. Sollte die RSV-Prophylaxe dennoch gewünscht werden, muss die Kostenübernahme bei der Krankenkasse beantragt werden. Meist müssen die Kosten privat finanziert werden (ca. 500€).


Für Säuglinge, deren Mütter in der Schwangerschaft eine RSV-Impfung  2 Wochen vor Geburt mit Abrysvo erhalten haben, ist keine passiv Gabe von Beyfortus erforderlich.

 
 
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